Der letzte Donut

In den letzten Jahren sind einige bemerkenswerte Adventurespiele an unserer Schule entstanden. Mit Hilfe des Freeware Porgramms „Adventure Game Studio“, das eine einsteigerfreundliche Programmierumgebung bietet, gelang es den Schülerinnen und Schülern immer wieder aufregende, absurde und komische Welten zu kreieren und die Charaktere darin zum Leben zu erwecken.  In diesem Jahr wagte sich die Gaming-Taskforce aus dem WPG Informatik an dieses Unterfangen. Als bisher größtes Entwicklerteam wollten sie mehr aus dem Programm herausholen als alle anderen Kleingruppen vor ihnen.

Das Ergebnis trägt den wenig epochalen Titel „Der letzte Donut“ und spielt in einer völlig alltäglichen Umgebung, unserer eigenen Schule nämlich. Hauptfiguren und Nebendarsteller rekrutieren sich aus den Schülern selbst, sowie Klassenkameraden, Freunden und Lehrern. Der fotorealistische Stil des neuen Spiels stellte das Team dabei oft vor schwierige Aufgaben. Viele Personen mussten zunächst fotografiert, digital überarbeitet, freigestellt und animiert werden, bis sie ihren Weg in das Spiel finden konnten. Räume und Gänge mussten aus korrekten Winkeln fotografiert und aneinander gereiht werden um das BORG virtuell am Rechner entstehen zu lassen.

Eine interessante Aufgabe, gerade in einer Zeit, in der das Schulgebäude aufgrund des Um- und Anbaus vor einer einschneidenden Veränderung steht. Dieses Spiel hält das alte BORG Bad Leonfelden für immer fest.

In keinem unserer bisherigen Spiele-Projekte konnte ein so großes Areal besucht werden und so viele versteckte Geheimnisse und Eastereggs entdeckt werden. Die größte Neuerung, an die wir uns wagten, ist jedoch zweifellos die Sprachausgabe in den für die Story relevanten Dialogen. Hierfür mussten insgesamt etwa 400 Zeilen Text eingesprochen werden, was die Schüler auch vor eine schauspielerische Aufgabe stellte. Dem Flair des Spiels verleiht dies auf jeden Fall eine ordentliche Portion Lebendigkeit.

Dazu trägt auch das liebevoll gestaltete Interface bei, das ganz im Stil von Schul-Equipment, Zetteln, Blöcken, Post-its usw. gestaltet wurde. Auch hierfür wurde viel fotografiert, nachbearbeitet und freigestellt. Auch die im Spiel zu findenden Items und Cursor bekamen einen zur Optik des Spiel passenden Look verpasst.

Da in diesmal das gesamte Areal von Beginn an begehbar ist und der Spieler mit den Figuren in beliebiger Reihenfolge sprechen kann, stellte die Programmierung eine besondere Herausforderung dar. Ständig mussten Variablen abgefragt werden ob bestimmte Ziele bereits erreicht wurden. Und je nach Ergebnis dieser Abfragen, sollten die Nebenfiguren andere Informationen anbieten oder neue Aufgaben stellen. Dabei nicht den Überblick zu verlieren, war gar nicht so einfach.

Das Spiel „Der letzte Donut“ ist mit allen Windows-Versionen kompatibel und kann hier kostenlos heruntergeladen und installiert werden (147MB).

Let's play

Zur Feier der Fertigstellung von Version 1.0, ließen es sich die Schüler nicht nehmen das Spiel selbst ausführlich durchzuspielen und dabei ein „Let’s Play“ zu produzieren. Hier sehen sie die vollständige Version vom harmlosen Beginn bis hin zum skrupellosen und furchterregenden Endboss:

Am 21.10.2016 wurde das Spiel im Rahmen des mla:connect Festivals in Wien geehrt und mit einem Media Literacy Award in der Kategorie “Multimedia” ausgezeichnet.

Auszug aus der Jurybegründung:
„Der letzte Donut“ ist eine sympathische, andere Art der Schulpräsentation. Im Spiel navigiert man einen Avatar durch das gesamte Schulgebäude des BORG Bad Leonfelden und kann mit ihm in Gesprächen Dinge und Hinweise sammeln. Ziel ist es, den verrückt gewordenen Lehrer zu finden, der nur durch den letzten Donut zu besänftigen ist. Ein schönes grafisches Element sind die mit Hand geschriebenen Eingabefelder im Spiel, natürlich auf kariertem Papier. Die Bedienung ist einfach und funktioniert einwandfrei. Ausgezeichnet wurde das Projekt aber nicht zuletzt wegen der wirklich witzigen Dialoge und mitgeliefertem „Let’s play“. Einziges Manko ist der fehlende Grundriss des Schulgebäudes – für Ortsunkundige ganz schön knifflig.